Freizeit

Alkohol auf Weltreise

À vôtre santé, Cheers und zum Wohle – Wenn es ums Anstoßen geht, dann gibt es weltweit nicht nur viele unterschiedliche Trinksprüche, sondern auch unzählige Bräuche, Fettnäpfchen und juristische Fallstricke zu beachten. Stimmt es denn, dass Spanier am liebsten Sangría trinken? Warum müssen alkoholische Getränke in den USA eigentlich in den Kofferraum? Welche Verhaltensregeln gibt es in muslimischen Ländern? Hier werden die wichtigsten Fragen zum Thema Alkoholgenuss in fremden Ländern beantwortet und Sie bekommen einen Überblick, was man als Tourist auch hinsichtlich der jeweiligen Gesetze unbedingt wissen sollte.

Eine Frau und ein Mann sehen sich einen Globus an

...Wissenswertes aus aller Welt

Ob auf dem Festland oder auf den beliebten Balearischen Inseln, wenn man in Spanien richtig anstoßen will, erhebt man das Getränk nicht einfach nur zur Mitte, sondern vollzieht häufig ein sehr besonderes Ritual: Zuerst wird das Glas nach oben, als Nächstes nach unten und zuletzt erst zur Mitte geführt. In warmen Sommernächten trinken Spanier übrigens nicht nur gerne ein kühles Glas Sangría sondern auch den Palo, einen karamellartigen Kräuterlikör. Dieser wird u.a. aus eingelegter südamerikanischer Chinarinde und importierten getrockneten Wurzeln des Enzians hergestellt. 

Unsere Nachbarn in Frankreich haben den Ruf, Genussmenschen und ausgezeichnete Gastgeber zu sein. Das gemeinsame Essen mit Familie und Freunden wird zelebriert, die Gläser dabei gewöhnlich aber nur bis zur Hälfte gefüllt. Dies ist jedoch nicht unhöflich gemeint, sondern soll den Gast zum langsamen Genießen ermuntern. Als beliebter Aperitif wird gerne ein Pastis gereicht. Zumeist aus grünem Anis, Sternanis oder Fenchel hergestellt und mit Süßholz-Extrakt verfeinert, wird er mit Wasser und Eiswürfeln verdünnt, um die im Alkohol enthaltenen ätherischen Öle zu lösen. Diese Emulsion ruft auch die berühmte milchig-weiße Trübung hervor (Louche-Effekt), für die gilt: Je trüber das Getränk, desto mehr Pastis ist enthalten.

Während in Italien das Glas zu einem „Salute“ oder „Cin Cin“ erhoben wird, ist es im südamerikanischen Bolivien zum Beispiel Tradition, zu Ehren von Mutter Erde ein paar Tropfen des Getränks auf den Boden zu verschütten. Im asiatischen Raum gibt es einige Konventionen, auf die man bei einer Reise unbedingt achten sollte: Anders als in Frankreich werden Trinkgläser in China immer bis zum obersten Rand gefüllt und ein leeres Glas wird hier als Unhöflichkeit gegenüber dem Gastgeber gewertet (deshalb lassen Chinesen häufig einen kleinen Rest auf dem Teller oder im Glas zurück, wenn sie den Tisch verlassen). Darüber hinaus gehört es in China und Japan zur guten Sitte, das Trinkglas aus Respekt vor älteren Menschen beim Anstoßen immer tiefer und mit beiden Händen festzuhalten.

...strenge Alkoholgesetze in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten

In Manhattan erfreut sich seit kurzem eine Eisdiele mit alkoholischen Eis-Cocktails großer Beliebtheit. Aber auch hier gilt wie für alle anderen alkoholhaltigen Getränke in den USA: Kein Verkauf an Personen unter 21. Jahren! Auch wenn die Gesetze in den USA bezüglich des Alkoholkonsums in den 50 US-Bundesstaaten stark variieren, gilt USA-weit ein absolutes Alkoholverbot für alle Personen unter 21. Jahren. Wie in Australien und Neuseeland finden sich viele hochprozentige Getränke nur in den sogenannten Spirit and Liquor Shops. Für den Verkauf brauchen Restaurants und Bars Lizenzen, die oftmals sehr teuer sind. 0,8 Promille gelten in den meisten Bundesstaaten der USA als Grenzwert für die Fahruntüchtigkeit. Für Fahrer unter 21 Jahren ist Alkohol am Steuer komplett untersagt. Bei einem Verstoß kann im schlimmsten Fall sogar eine Gefängnisstrafe drohen. Anders als in Deutschland dürfen alkoholische Getränke nicht für andere sichtbar im Fahrgastraum des Autos herumliegen, sondern müssen im Kofferraum transportiert werden. Weder der Kauf noch der Konsum von Alkohol ist an öffentlichen Plätzen erlaubt, und Verstöße werden mit hohen Bußgeldern bestraft. Um dieses Verbot zu umgehen, werden die Getränke in einer blickdichten braunen Plastiktüte verpackt. So wird der Alkohol „unkenntlich“ gemacht.

In den Arabischen Emiraten und anderen muslimischen Ländern gelten sehr strenge Gesetze, wenn es um das Thema Alkohol geht. Der Großteil der streng gläubigen Muslime verzichtet aus religiösen Gründen auf den Alkoholkonsum und dementsprechend ist auch das Angebot an alkoholischen Getränken in Supermärkten und Restaurants für Touristen sehr eingeschränkt und öffentlicher Alkoholkonsum grundsätzlich untersagt. Wird ein Tourist dennoch angetrunken in der Öffentlichkeit erwischt, muss er/sie mit hohen Geldstrafen bis zu 400 Euro oder einer Gefängnisstrafe bis zu 6 Monaten rechnen. In Saudi-Arabien können im schlimmsten Falle sogar Peitschenhiebe drohen. Eine offizielle Promillegrenze gibt es in diesen Ländern häufig nicht, denn Fahren unter Alkoholeinfluss ist immer strafbar.

Ist man zu Gast in einem fremden Land, sollte man immer Rücksicht auf die Kultur nehmen und sich mit Sitten und Gebräuchen vertraut machen, denn nicht alles, was gesetzlich erlaubt ist, ist auch gesellschaftlich akzeptiert.

Damit dem perfekten Sommerurlaub nichts mehr im Wege steht, sind in der folgenden Tabelle noch mal die jeweiligen Alkoholgesetze in den beliebtesten Reiseländern der Deutschen zusammengefasst:

Land

Mindestalter Verkauf und Ausschank Bier und Wein

Mindestalter Verkauf und Ausschank Spirituosen

Promillegrenze für Autofahrer

Sonstiges

Ägypten

18 Jahre

21 Jahre

0,0

Kein Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit

Australien

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (Striktes Alkoholverbot für Fahranfänger)

Gesetzliche Unterschiede in einzelnen Bundesstaaten beachten!

Belgien

16 Jahre

18 Jahre

0,5

 

China

18 Jahre

18 Jahre

0,5

Es gibt kein gesetzliches Mindestalter für den Konsum

Dänemark

16 Jahre (<16,5 %)

18 Jahre (>16,5 %)

0,5

 

Deutschland

16 Jahre

18 Jahre

0,5 (Striktes Alkoholverbot am Steuer für Fahrer in der Probezeit und unter 21 Jahren)

 

Frankreich

18 Jahre

18 Jahre

0,5

 

Griechenland

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (Striktes Alkoholverbot bei weniger als zwei Jahren Fahrpraxis)

 

Großbritannien

18 Jahre

18 Jahre

0,8 (In Schottland gilt die 0,5-Promillegrenze)

Konsum in der Öffentlichkeit ist verboten!

Irland

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (Für Fahranfänger mit weniger als zwei Jahren Fahrpraxis gilt die 0,2-Promillegrenze)

 

 

Italien

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (Striktes Alkoholverbot für Fahranfänger mit weniger als drei Jahren Fahrpraxis)

In Rom darf an öffentlichen Plätzen kein Alkohol mehr getrunken werden

Kanada

18 bzw. 19 Jahre (Provinzabhängig)

18 bzw. 19 Jahre (Provinzabhängig)

0,8 (In manchen Provinzen liegt die Promillegrenze bei 0,5; striktes Alkoholverbot für Fahranfänger bis zu ihrem 21. Lebensjahr)

 

 

Kroatien

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (Striktes Alkoholverbot für Fahrer unter 24 Jahren)

 

Malta

17 Jahre

17 Jahre

0,8

 

Marokko

16 Jahre

16 Jahre

0,0

Keine gesetzliche Regelung für den Konsum

Neuseeland

18 Jahre

18 Jahre

0,8 (0,3 für Fahranfänger unter 20 Jahren)

 

Niederlande

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (0,2 für Fahranfänger mit weniger als fünf Jahren Fahrpraxis)

 

 

Österreich

16 Jahre

 

16 bzw. 18 Jahre (Mindestalter variiert in Bundesländern)

 

0,49 (0,1 für Fahranfänger in ihrer Probezeit)

 

Portugal

18 Jahre

18 Jahre

0,5 (0,2 für Fahranfänger mit weniger als drei Jahren Fahrpraxis)

 

 

Spanien                 (auch Balearen, Kanaren)

18 Jahre

18 Jahre

0,5

 

Schweiz

16 Jahre

18 Jahre

0,5

Der Kanton Tessin verbietet den Verkauf an Personen unter 18 Jahren

Thailand

20 Jahre

20 Jahre

 

 

0,5 (0,2 für Fahranfänger mit weniger als zwei Jahren Fahrpraxis)

Der Alkoholverkauf ist zwischen 0:00 und 11:00 sowie 14:00 und 17:00 Uhr und an religiösen Feiertagen verboten

 

Kein Konsum in der Öffentlichkeit und im Auto!

Tschechien

18 Jahre

18 Jahre

0,0

Auf vielen öffentlichen Plätzen in Prag herrscht absolutes Alkoholverbot!

Tunesien

21 Jahre

21 Jahre

0,0

 

Türkei

18 Jahre

18 Jahre

0,5

Kein Alkoholverkauf zwischen 22 und 6 Uhr und niemals in der Nähe einer Schule oder Moschee

USA

21 Jahre

21 Jahre

 

0,8 (Striktes Alkoholverbot für Fahrer unter 21 Jahren)

Kein Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit

Alkoholtransport nur im Kofferraum

In den Indianerreservaten ist der Verkauf und Konsum von Alkohol verboten!

Stand Mai 2017, Angaben ohne Gewähr

Also auf zur kulinarischen Weltreise: Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man unbedingt die landestypischen Spezialitäten probieren.

 

Mehr zu Freizeit

Pünktlich zu den Sommerferien steigt die Vorfreude, im Flieger zu sitzen und…

Eine Ärztin im Gespräch mit Patienten
Gesundheit
Eine Ärztin im Gespräch mit Patienten

Die Mehrzahl der Verbraucher/innen geht verantwortungsvoll mit alkoholhaltigen Getränken um und genießt in Maßen. Alkoholhaltige Getränke sind jedoch keine „ganz normalen Nahrungsmittel“. Innerhalb bestimmter Grenzen und Bedingungen ist der Konsum von alkoholhaltigen Getränken gesundheitsverträglich.

Bei Überschreitung bestimmter Grenzen steigen dagegen die Risiken gesundheitlicher Schädigungen. Diese Grenzen hängen auch vom Geschlecht und dem Lebensalter ab. In Verbindung mit bestimmten chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Allergien, Migräne) oder Medikamenteneinnahme ergeben sich unter Umständen zusätzliche Risiken. Hier können Sie sich als Verbraucherin oder Verbraucher umfassend informieren über:

Alkohol hat einen Einfluss auf eine Vielzahl von Körperfunktionen. Hier finden Sie weitere Themen, die Ihnen helfen sollen, einen gesundheitsverträglichen, bewussten Umgang mit alkoholhaltigen Getränken zu beherzigen:

Portraitfoto Ilona Fässler mit einem Weinbrand-Glas in der Hand
Genuss
Portraitfoto Ilona Fässler mit einem Weinbrand-Glas in der Hand

Genuss hat viele Facetten – aber ohne das richtige Maß geht es nicht! Auf dieser Seite finden Sie viele Anregungen über die Bedingungen von Genuss: Zeit, Ausgeglichenheit, Muße, ein schönes Ambiente, die Gesellschaft netter Menschen und natürlich die Produkte selbst spielen eine zentrale Rolle. Doch jeder von uns hat seine eigenen Grenzen von Genuss, dann wenn nicht mehr das positive Erleben des Genuss-Moments, sondern die Wirkung im Vordergrund steht.

Anregungen zum Thema Genuss finden Sie hier:

Ein Glas mit einem alkoholischen Getränk
Nährwerte
Ein Glas mit einem alkoholischen Getränk

Hier finden Sie Nährwert- und Zutateninformationen über die Spirituosengattungen, die in der EU und in Deutschland angeboten werden. Diese sind alphabetisch aufgeführt von A bis Z. Dabei wird die Kalorienkennzeichnung in der üblichen deutschen Trinkeinheit von 20 ml und daneben in 100 ml dargestellt – ebenso wie eine Zutatenliste, die vollständige Nährwertdeklaration und weitere wichtige Informationen über den Produktionsprozess. Die Datenbank umfasst dabei Mindeststandards für Spirituosen.

Zu den Nährwertangaben

Grafik mit Schriftzug „Consumer Protection“
Verantwortung
Grafik mit Schriftzug „Consumer Protection“

Alkoholhaltige Getränke erfordern ein hohes Maß an Verantwortung beim Hersteller oder Importeur alkoholhaltiger Getränke - im Vertrieb, Marketing und in der Werbung.

Verantwortliches Handeln beinhaltet auch sinnvolle, nachvollziehbare und effektive Selbstregulierungen, die über gesetzliche Regulierungen hinausgehen. So hat sich die Branche der Hersteller und Importeure von alkoholhaltigen Getränken zahlreiche freiwillige Regeln auferlegt, um missbräuchlichem Konsum vorzubeugen:

Darüber hinaus unterstützen verschiedene Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI das Ziel, den Jugendschutz konsequent einzuhalten und einem missbräuchlichen Konsum in bestimmten Situationen (Schwangerschaft, Verkehr, Arbeitsplatz) vorzubeugen.

Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung
Prävention
Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung

Alkoholhaltige Getränke erfordern von Herstellern oder Importeuren genauso wie von Konsument/innen ein hohes Maß an Verantwortung.

Neben Maßnahmen der Selbstregulierung im Vertrieb, im Marketing und in der Werbung setzen der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) und seine Mitgliedsunternehmen auf gezielte Präventions- und Aufklärungsinitiativen, die der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ als Social Aspects Gremium der Branche mit unabhängigen Experten entwickelt und kontinuierlich fortführt. Alle Initiativen haben das Ziel, dem missbräuchlichen Konsum vorzubeugen. Verzicht auf alkoholhaltige Getränke ist insbesondere in den sogenannten Punktnüchternheitssituationen angezeigt.

Die einzelnen Präventionsinitiativen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ sind:

Eine Grupper Menschen sitzt beim Essen zusammen
Gesellschaft
Eine Grupper Menschen sitzt beim Essen zusammen

Alkoholhaltige Getränke sind für unsere Gesellschaft ein traditionsreiches Kulturgut und werden zu unterschiedlichsten Anlässen angeboten. Dabei sollte jeder für sich eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen, ob der Konsum von alkoholhaltigen Getränken in der jeweiligen Situation angemessen ist. Einen Automatismus zum Alkoholkonsum sollte es dagegen nicht geben, denn Genuss ist der bewusste und „besondere“ Moment.

Daher sollte die Gesellschaft einen bewussten Blick auf bestimmte Situationen richten, um problematische Automatismen des Konsums zu hinterfragen und einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern:

Logo massvoll-geniessen.de
Über uns
Logo massvoll-geniessen.de

Der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ beschäftigt sich als Gremium des BSI mit allen „nicht kommerziellen“ Aufgabenstellungen. Diesen Aktivitäten liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Unternehmen der Branche eine aktive Mitverantwortung dafür tragen, dass die Verbraucher mit den Produkten sachgemäß und gesundheitsverträglich umgehen.

Zu den Aktivitäten des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ gehören Präventions-, Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen (wie z. B. diese Website) sowie die effektive Selbstregulierung der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V.

Indirekt unterstützen alle Mitgliedsunternehmen des BSI den „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“, dessen Arbeit von einer Vielzahl neutraler Wissenschaftler und Experten begleitet wird. Dieser setzt sich aus Medizinern, Psychologen und Pädagogen zusammen, welche die Inhalte der Aktivitäten unabhängig prüfen und mitgestalten.